Am 07. Juli 2023 fand der diesjährige Eignungstest für medizinische Studiengänge (EMS), auch bekannt als  Numerus Clausus statt. Der EMS ist eine anspruchsvolle Hürde für alle, die den Traum verfolgen, einen Studiengang im medizinischen Bereich zu absolvieren.

In diesem Interview sprechen wir mit Isabelle, die am EMS 2023 teilgenommen hat und die Schwierigkeiten der Vorbereitung auf den EMS nur allzu gut kennt. Sie teilt ihre Erfahrungen darüber, wie sie diese anspruchsvolle Zeit gemeistert hat und welche Entscheidungen sie im Rückblick erneut treffen würde.

Stelle dich gerne einmal kurz vor, wie alt bist du, woher kommst du?

Ich heisse Isabelle, bin 19 Jahre alt und komme aus Zürich.

Wie bist du zum Entschluss gekommen, dass du Medizin studieren möchtest?

Für mich war bereits in meiner Kindheit klar, dass ich Medizin studieren möchte, demnach informierte ich mich bereits früh über den Ablauf des EMS. Im Verlauf des letzten Jahres interessierte ich mich vermehrt für jegliche medizinische Themen, sodass ich merkte, dass ich den EMS neben meinen Maturaprüfungen versuchen möchte.

Wie hast du dich auf den EMS vorbereitet? Hattest du nebenbei noch etwas (z.B. Matura)?

Meine Vorbereitung hat im Februar begonnen, ich habe einen 5-tägigen Vorbereitungskurs besucht, von da an habe ich sehr unregelmässig gelernt, da ich nebenbei noch die Eidgenössische Matura absolviert habe. Dies bedeutete für mich, dass ich keine Vornoten bekommen habe und in allen 13 Fächern eine Prüfung ablegen musste. Meine Prüfungen waren deshalb in 2 Teile aufgeteilt, 6 Fächer hatte ich bereits im Februar, die restlichen erst Ende August (also kurz nach dem EMS).

Wie sah deine Vorbereitung aus?

Wie bereits geschildert, begann meine Vorbereitung im Februar mit einem Vorbereitungskurs. Ich besuchte diesen an 5 Sonntagen, da ich nebenbei noch die Schule besuchte. Nach dem Kurs habe ich eine Zeit lang sehr unregelmässig und unstrukturiert die einzelnen Untertests bearbeitet, ab ca. Ende Mai/ Anfang Juni erstellte ich mir einen Lernplan, welchen ich versuchte einzuhalten. Zwischendurch war es mir sehr wichtig Simulationen zu machen, denn ich wollte mich möglichst gut auf die Stresssituation des richtigen EMS vorbereiten. Insgesamt habe ich 3 Testsimulationen (also kleinere Menschenmengen) und 3 Generalproben (in grösseren Räumlichkeiten) besucht. Im Ganzen würde ich meinen Zeitaufwand (exklusive Kurs und Simulationen) auf ca 40-50 Stunden effektive Lernzeit schätzen.

Numerus Clausus Vorbereitung

Hattest du eine/n Lernpartner/in oder hast du alleine gelernt?

Eine Schulfreundin hat ebenfalls den EMS geschrieben und so haben wir die meiste Zeit gemeinsam, nach der Schule, oder über den Mittag gelernt.

Gab es bestimmte Untertests, die dir besonders schwer fielen?

Anfangs hatte ich grosse Schwierigkeiten mit Muster zuordnen, hier kann ich jedem den Kreuzblick empfehlen. Zudem fiel mir das Textverständnis und Med.nat lange Zeit schwer, denn ich habe viel zu viel markiert bzw. Notizen gemacht und so das Wesentliche aus dem Text nicht herauslesen können.

Wie war der Testtag für dich?

Ich war sehr froh, dass ich gemeinsam mit meiner Schwester zur Messe gegangen bin, denn ich war bei der Ankunft etwas nervös. Es waren sehr viele Menschen dort, viele die ich kannte und das verunsicherte mich. Ich hatte das Gefühl, jeder hätte mehr gelernt als ich, da ich wusste, dass viele bereits beim Zweitversuch sind.

Wie bist du mit Stress und Druck während der Prüfung umgegangen? 

Direkt nachdem ich meinen Platz in der Halle gefunden und meine Sachen ausgepackt hatte, begrüsste ich meine Schulfreundin, mit der ich mich vorbereitet hatte, dann hörte ich noch ein wenig Musik, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Meine Sitznachbarin machte mir einen sehr seriösen Eindruck, das verunsicherte mich nochmals zusätzlich. Nach Muster zuordnen, liess die Nervosität nach und von da an konnte ich mich vollkommen auf den Test konzentrieren. Beim Konzentrationstest war ich nochmals sehr nervös und verunsichert, da ich nur bis Zeile 12 kam.

Numerus Clausus Testtag

Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen des EMS? Was würdest du jemandem raten, der den Test in Zukunft ablegen möchte?

Meiner Meinung nach spielt die mentale Einstellung eine zentrale Rolle. Man darf sich nicht von anderen verunsichern und beeinflussen lassen, denn jeder sitzt im selben Boot. Man kann mit einer seriösen Vorbereitung wirklich ein gutes Ergebnis erzielen, solange man an sich glaubt. Für mich waren die Simulationen ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung, da ich zu Beginn Schwierigkeiten hatte mich nicht immer mit meinem Sitznachbar zu vergleichen und mich in einem grossen Raum voller Menschen auf mich selbst zu konzentrieren.

Wie hast du deine Zeit nach dem Test verbracht, während du auf die Ergebnisse gewartet hast? Wie bist du mit der Ungewissheit umgegangen?

Nach dem Test hatte ich ein schlechtes Gefühl, ich war davon überzeugt, dass ich nicht bestehen werde. Es war für mich nicht so schlimm, da ich bereits Pläne für ein Zwischenjahr hatte. Trotzdem war die Ungewissheit sehr unangenehm und je näher die Woche vom 4. August kam, umso nervöser wurde ich.

Wie hast du dich gefühlt, als du dein Test Bescheid erhalten hast?

Ich war sehr aufgeregt, da viele meiner Freunde den Brief bereits erhalten hatten. Meine Schwester hat gleichzeitig ebenfalls ihren Brief bekommen und es war spürbar, dass einer davon etwas dicker war. Ich konnte es nicht fassen, als ich den Brief durchlas, doch ich war überglücklich. Ich habe bestanden, Testprozent 97 mit 114 Punkte und habe einen Platz an meiner ersten Priorität der UZH erhalten.

 

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